Handbuch:HPPA/Portage/Tools
dispatch-conf
dispatch-conf ist ein Tool, das beim Einpflegen der ._cfg0000_<name>-Dateien hilft. ._cfg0000_<name>-Dateien werden von Portage erzeugt, wenn es Dateien in einem Verzeichnis überschreiben will, die von der Variable CONFIG_PROTECT geschützt sind.
Mit dispatch-conf ist es Benutzern möglich, Updates in Konfigurationsdateien einzupflegen und gleichzeitig alle Änderungen nachzuverfolgen. dispatch-conf speichert die Unterschiede zwischen den Konfigurationsdateien als Patches oder durch die Verwendung der Versionsverwaltung RCS. Wenn jemand einen Fehler bei dem Update einer Konfigurationsdatei macht, kann ein Administrator die Datei jederzeit wieder auf die vorherige Version zurücksetzen.
Bei der Verwendung von dispatch-conf können die Nutzer eine Konfigurationsdatei so belassen, wie sie ist, oder die neue Konfigurationsdatei verwenden, oder die aktuelle Konfigurationsdatei bearbeiten und Änderungen interaktiv zusammenführen. dispatch-conf enthält auch ein paar nützliche Zusatzfunktionen:
- Automatisches Einpflegen der Konfigurationsdatei-Änderungen, wenn sich nur Kommentare geändert haben.
- Automatisches Einpflegen der Konfigurationsdatei-Änderungen, wenn sich nur die Anzahl von Leerzeichen geändert hat.
Editieren Sie zuerst die Datei /etc/dispatch-conf.conf und erzeugen Sie das Verzeichnis, auf das die Variable archive-dir verweist. Führen Sie anschließend dispatch-conf aus:
root #
dispatch-conf
Bei der Ausführung von dispatch-conf werden alle geänderten Konfigurationsdateien nacheinander überprüft. Drücken Sie u (update), um die aktuelle Konfigurationsdatei durch die neue zu ersetzen und mit der nächsten Datei fortzufahren. Drücken Sie z (zap), um die neue Konfigurationsdatei zu löschen und mit der nächsten Datei fortzufahren. Die Taste n (next) führt dazu, dass dispatch-conf die Überprüfung der aktuellen Konfigurationsdatei überspringt und mit der nächsten Datei fortfährt. Diese Option kann verwendet werden, um die Überprüfung einer Datei auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Wenn alle Konfigurationsdateien überprüft wurden, beendet sich dispatch-conf. Die Taste q (quit) kann jederzeit gedrückt werden, um die Anwendung zu beenden.
Weitere Informationen finden Sie in der dispatch-conf Man-Page. Sie beschreibt, wie man aktuelle und neue Konfigurationsdateien interaktiv zusammenführt, neue Konfigurationsdateien bearbeitet, Unterschiede zwischen Dateien untersucht und weiteres.
user $
man dispatch-conf
etc-update
Ein anderes Tool zum Zusammenführen von Konfigurationsdateien ist etc-update. Es ist nicht so einfach zu benutzen wie dispatch-conf, und es enthält auch weniger Funktionen. Es bietet jedoch eine interaktive Zusammenführ-Funktion und kann einfache Änderungen automatisch zusammenführen.
Anders als dispatch-conf bewahrt etc-update die alten Versionen der Konfigurationsdateien nicht auf. Ist eine Datei einmal aktualisiert, dann ist die alte Version für immer verschwunden. Seien Sie also sehr vorsichtig, weil etc-update deutlich unsicherer ist als dispatch-conf, wenn man alte Versionen von Konfigurationsdateien behalten möchte.
root #
etc-update
Nach dem automatischen Einpflegen von offensichtlichen Änderungen wird eine Liste der Konfigurationsdateien angezeigt, bei denen Änderungen händisch eingepflegt werden müssen. Unten werden die möglichen Optionen gezeigt:
Please select a file to edit by entering the corresponding number. (-1 to exit) (-3 to auto merge all remaining files) (-5 to auto-merge AND not use 'mv -i'):
Durch Eingabe von -1
wird etc-update beendet. Es werden keine weiteren Änderungen durchgeführt. Durch Eingabe von -3
oder -5
werden alle aufgeführten Konfigurationsdateien mit den neueren Versionen überschrieben. Deshalb ist es sehr wichtig, vorher alle Konfigurationsdateien zu bearbeiten, die nicht automatisch aktualisiert werden sollen. Dies kann einfach durch Eingabe der Nummern erfolgen, die links von den betreffenden Konfigurationsdateien stehen.
Als Beispiel wählen wir die Konfigurationsdatei /etc/pear.conf:
Beginning of differences between /etc/pear.conf and /etc/._cfg0000_pear.conf [...] End of differences between /etc/pear.conf and /etc/._cfg0000_pear.conf (1) Replace original with update (2) Delete update, keeping original as is (3) Interactively merge original with update (4) Show differences again
Die Unterschiede zwischen den beiden Dateien werden gezeigt. Wenn die aktualisierte Konfigurationsdatei ohne Probleme verwendet werden kann, geben Sie 1 ein. Wenn die aktualisierte Konfigurationsdatei nicht notwendig ist, oder keine neuen oder nützlichen Information liefert, geben Sie 2 ein. Wenn die aktuelle Konfigurationsdatei interaktiv aktualisiert werden muss, geben Sie 3 ein.
Es hat keinen Zweck, das interaktive Zusammenführen hier weiter auszuführen. Der Vollständigkeit halber führen wir die möglichen Befehle auf, die bei der interaktiven Zusammenführung verwendet werden können. Die Benutzer werden von zwei Zeilen (der originalen und der vorgeschlagenen neuen) und einem Prompt begrüßt, an dem die Benutzer einen der folgenden Befehle eingeben kann:
ed: Bearbeiten und dann beide Versionen mit einer Kopfzeile gekennzeichnet benutzen. (edit decorated) eb: Bearbeiten und dann beide Versionen benutzen. (edit, use both) el: Bearbeiten und dann die linke Version benutzen. (edit, use left) er: Bearbeiten und den die rechte Version benutzen. (edit, use right) e: Eine neue Version bearbeiten. (edit) l: Benutze die linke Version. (left) r: Benutze die rechte Version. (right) s: Stillschweigend gewöhnliche Zeilen einbeziehen. (silent) v: Wortreich gewöhnliche Zeilen einbeziehen. (verbose) q: Beenden (quit)
Nachdem die wichtigen Konfigurationsdateien aktualisiert sind, können die Nutzer automatisch alle anderen Konfigurationsdateien aktualisieren. etc-update beendet sich, wenn es keine weiteren zu aktualisierenden Konfigurationsdateien findet.
quickpkg
Mit quickpkg können Benutzer Archive von Paketen erstellen, die bereits auf dem System installiert sind. Diese Archive könne als vorgefertigte Pakete verwendet werden. quickpkg ist einfach zu zu verwenden: fügen Sie einfach die Namen der Pakete hinzu, von denen Archive erstellt werden sollen.
Um beispielsweise Archive von curl, orage und procps zu erstellen:
root #
quickpkg curl orage procps
Die Archive werden in $PKGDIR gespeichert (standardmäßig /var/cache/binpkgs/). Sie werden im Unterverzeichnis $PKGDIR/CATEGORY abgelegt.
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