Handbuch:HPPA/Installation/Netzwerk
Automatische Netzwerk-Erkennung
Vielleicht funktioniert es einfach?
Wenn sich Ihr System in einem Ethernet-Netzwerk mit einem DHCP-Server befindet, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Netz bereits konfiguriert ist. Sie können nun die zahlreichen Netzwerktools auf dem Installationsmedium wie beispielsweise ssh, scp, ping, irssi, wget und links nutzen.
Ermitteln der Interface-Namen
ifconfig-Befehl
Wenn das Netzwerk bereits konfiguriert wurde, zeigt Ihnen der Befehl ifconfig weitere Netzwerkschnittstellen neben lo an. In dem folgenden Beispiel erscheint eth0.
root #
ifconfig
eth0 Link encap:Ethernet HWaddr 00:50:BA:8F:61:7A inet addr:192.168.0.2 Bcast:192.168.0.255 Mask:255.255.255.0 inet6 addr: fe80::50:ba8f:617a/10 Scope:Link UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1 RX packets:1498792 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0 TX packets:1284980 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0 collisions:1984 txqueuelen:100 RX bytes:485691215 (463.1 Mb) TX bytes:123951388 (118.2 Mb) Interrupt:11 Base address:0xe800
Als Folge des Wechsels zu predictable network interface names, kann sich der Interface-Name deutlich von der alten "eth0"-Namens-Konvention unterscheiden. Aktuelle Installations-Medien zeigen möglicherweise Namen an wie: eno0, ens1, oder enp5s0. Suchen Sie nach dem Interface in der Ausgabe von ifconfig, das eine IP-Adresse aus Ihrem lokalen Netwerk hat.
Wenn die Ausgabe von ifconfig keine Interfaces anzeigt, starten Sie das Kommando noch einmal mit der Option
-a
.
Mit dieser Option zeigt ifconfig alle vom System erkannten Interfaces, unabhängig davon, ob sie im Zustand "up" oder "down" sind. Wenn ifconfig -a keine Interfaces anzeigt, ist entweder die Hardware defekt oder der erforderliche Kernel-Treiber ist nicht geladen. Beide Fälle können nicht in diesem Handbuch besprochen werden. Bitte kontaktieren Sie #gentoo (webchat) für Hilfe.ip-Befehl
Als Alternative zu ifconfig kann zur Anzeige von Interface-Namen das Kommando ip verwendet werden. Das folgende Beispiel zeigt die Ausgabe von ip addr. Die ausgegebenen Daten unterscheiden sich vom letzten Beispiel, weil das ip-Kommando auf einem anderen System eingegeben wurde:
root #
ip addr
2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether e8:40:f2:ac:25:7a brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 10.0.20.77/22 brd 10.0.23.255 scope global eno1 valid_lft forever preferred_lft forever inet6 fe80::ea40:f2ff:feac:257a/64 scope link valid_lft forever preferred_lft forever
Der Interface-Name in dem obigen Beispiel folgt hinter der Nummer - er ist eno1.
In dem Rest dieses Dokuments geht das Handbuch davon aus, dass das genutzte Netzwerk-Interface den Namen eth0 hat.
Optional: Konfiguration eines Proxies
Wenn Sie auf das Internet nur über einen Proxy-Server zugreifen können, müssen Sie während der Installation das System für die Verwendung des Proxy-Servers vorbereiten. Das ist aber recht einfach. Sie müssen dazu lediglich eine Variable mit den Informationen über den Proxy-Server setzen.
In den meisten Fällen können Sie den Hostnamen des Proxy-Servers in die Variable schreiben. Nehmen wir an, der Server ist proxy.gentoo.org und der Port ist 8080.
Zur Einrichtung eines HTTP-Proxies (für HTTP- und HTTPS-Traffic):
root #
export http_proxy="http://proxy.gentoo.org:8080"
Zur Einrichtung eines FTP-Proxies:
root #
export ftp_proxy="ftp://proxy.gentoo.org:8080"
Zur Einrichtung eines RSYNC-Proxies:
root #
export RSYNC_PROXY="proxy.gentoo.org:8080"
Wenn der Proxy-Server einen Benutzernamen und Passwort erfordert, sollten Sie die folgende Syntax in der Variable verwenden:
http://username:password@proxy.gentoo.org:8080
Das Netzwerk testen
Dazu können Sie beispielsweise den DNS-Server Ihres Internetanbieters "anpingen". Die Adresse dieses Servers finden Sie in /etc/resolv.conf. Außerdem sollten Sie eine Webseite Ihrer Wahl "pingen". So stellen Sie sicher, dass Sie sowohl mit dem Internet verbunden sind, als auch, dass Ihre Namensauflösung korrekt funktioniert.
root #
ping -c 3 www.gentoo.org
Wenn Sie nun in der Lage sind, Ihr Netzwerk zu verwenden, dann können Sie den Rest dieses Kapitels überspringen und mit dem Vorbereiten der Festplatte(n) fortfahren.
Automatische Netzwerk-Konfiguration
Wenn die Netzwerkverbindung nicht gleich zu Stande kommt, beinhalten einige Installationsmedien den Befehl net-setup (für normale und drahtlose Verbindungen) oder pppoe-setup (für ADSL-Verbindungen) bzw. pptp (für PPTP-Benutzer).
Wenn Ihr Installationsmedium das entsprechende Tool nicht enthält oder Ihre Netzwerkverbindung noch nicht funktioniert, so fahren Sie bitte mit folgendem Abschnitt fort: Manuelle Netzwerkkonfiguration.
- Nutzer von normalem Ethernet sollten hier fortfahren: Standard: Verwendung von net-setup
- ADSL-Benutzer sollten hier fortfahren: Alternativ: Verwendung von PPP
- PPTP-Benutzer sollten hier fortfahren: Alternativ: Verwendung von PPTP
Standard: Verwendung von net-setup
Der einfachste Weg die Netzwerkverbindung zu konfigurieren, falls die automatische Konfiguration fehlgeschlagen sein sollte, ist das Skript net-setup auszuführen:
root #
net-setup eth0
net-setup wird Ihnen einige Fragen bezüglich Ihrer Netzwerkumgebung stellen. Haben Sie alle Fragen beantwortet, sollten Sie eine funktionsfähige Netzwerkverbindung haben. Testen Sie Ihr Netzwerk wieder, wie oben beschrieben. Sollten die Tests funktionieren, so haben Sie es geschafft; Sie können nun mit der Installation von Gentoo fortfahren. Überspringen Sie den Rest dieses Kapitels und fahren Sie mit der Vorbereitung der Festplatte(n) fort.
Sollte Ihr Netzwerk nun immer noch nicht funktionieren, fahren Sie bitte mit Manuelle Netzwerkkonfiguration fort.
Alternativ: Verwendung von PPP
Für den Fall, dass Sie PPPoE benötigen, um eine Verbindung mit dem Internet herzustellen, bringt die Installations-CD (in jeder Version) das Tool ppp mit. Verwenden Sie das Skript pppoe-setup, um Ihre Verbindung zu konfigurieren. Sie werden nach der Netzwerkkarte gefragt, die mit Ihrem DSL-Modem verbunden ist, dem Benutzernamen und nach Ihrem Kennwort. Ferner geben Sie noch die IP-Adressen der DNS-Server des Providers ein und ob Sie eine Firewall benötigen oder nicht.
root #
pppoe-setup
root #
pppoe-start
Wenn etwas schief gehen sollte, überprüfen Sie bitte, ob Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort richtig eingegeben haben, indem Sie die Datei /etc/ppp/pap-secrets bzw. /etc/ppp/chap-secrets einsehen. Stellen Sie bitte auch sicher, dass Sie die richtige Netzwerkkarte verwenden. Wenn Ihre Netzwerkkarte im System nicht erkannt wird, müssen Sie das entsprechende Kernelmodul laden. In diesem Fall müssen Sie mit der Manuellen Konfiguration des Netzwerks fortfahren. Dort gehen wir näher auf das Laden der entsprechenden Kernelmodule ein.
Wenn alles funktioniert hat, dann fahren Sie mit dem nächsten Kapitel, Vorbereiten der Festplatte(n), fort.
Alternativ: Verwendung von PPTP
Wenn Sie PPTP-Unterstüzung benötigen, können Sie das Programm pptpclient, das Ihnen von der Installations-CD bereitgestellt wird, verwenden. Allerdings müssen Sie vorher sichergehen, dass Ihre Konfiguration korrekt ist. Dazu editieren Sie die Datei /etc/ppp/pap-secrets oder /etc/ppp/chap-secrets, so dass diese die korrekte Benutzername/Kennwort-Kombination beinhalten.
root #
nano -w /etc/ppp/chap-secrets
Wenn nötig, sollten Sie nun noch /etc/ppp/options.pptp anpassen:
root #
nano -w /etc/ppp/options.pptp
Nun geben Sie den Befehl pptp (mit den Optionen, die Sie in options.pptp setzen könnten) ein, um sich mit dem Server zu verbinden.
root #
pptp <server ipv4 address>
Wenn alles funktioniert hat, dann fahren Sie mit dem Vorbereiten der Festplatte(n) fort.
Manuelle Netzwerk-Konfiguration
Die richtigen Netzwerk-Kernelmodule laden
Wenn die Installations-CD bootet, versucht sie alle Hardwaregeräte zu erkennen und lädt automatisch die notwendigen Kernelmodule (Treiber). In den allermeisten Fällen funktioniert dies sehr gut. Allerdings kann es vorkommen, dass Kernelmodule nicht automatisch geladen werden, die für die Kommunikation mit der Netzwerk-Hardware benötigt werden.
Wenn net-setup oder pppoe-setup fehlschlagen, dann ist es möglich, dass Ihre Netzwerkkarte nicht sofort gefunden wurde. Das bedeutet, dass Sie das entsprechende Kernelmodul manuell laden müssen.
Verwenden Sie ls, um herauszufinden, welche Netzwerk-Kernelmodule von Gentoo bereitgestellt werden.
root #
ls /lib/modules/`uname -r`/kernel/drivers/net
Wenn Sie einen Treiber für Ihre Netzwerkkarte gefunden haben, laden Sie diesen mit modprobe. Zum Beispiel für das Modul pcnet32:
root #
modprobe pcnet32
Benutzen Sie ifconfig zum Prüfen, ob das Modul geladen wurde. Eine erkannte Netzwerkkarte würde in etwa diese Ausgabe ergeben (bedenken Sie, dass eth0 wieder nur ein Beispiel ist):
root #
ifconfig eth0
eth0 Link encap:Ethernet HWaddr FE:FD:00:00:00:00 BROADCAST NOARP MULTICAST MTU:1500 Metric:1 RX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0 TX packets:0 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0 collisions:0 txqueuelen:0 RX bytes:0 (0.0 b) TX bytes:0 (0.0 b)
Wenn Sie stattdessen diesen Fehler erhalten, dann wurde Ihre Karte nicht erkannt.
root #
ifconfig eth0
eth0: error fetching interface information: Device not found
Die verfügbaren Netzwerkkarten in Ihrem System können über das /sys-Dateisystem aufgelistet werden:
root #
ls /sys/class/net
dummy0 eth0 lo sit0 tap0 wlan0
In obigem Beispiel wurden 6 Netzwerkkarten gefunden. Die Netzwerkkarte eth0 ist sehr wahrscheinlich die (kabelgebundene) Ethernet-Schnittstelle, wohingegen wlan0 die kabellose (WLAN) sein wird.
Wurde Ihre Netzwerkkarte erkannt, so können Sie nun erneut net-setup oder pppoe-setup ausprobieren (diese sollten nun funktionieren). Wir erklären Ihnen aber auch noch, wie man das Netzwerk manuell einrichtet.
Wählen Sie je nach Netzwerk-Setup einen der folgenden Abschnitte:
- Verwendung von DHCP für eine automatische IP-Vergabe
- Vorbereitung für drahtlosen Zugriff wenn Sie eine WLAN-Karte haben
- Verstehen der Netzwerk-Terminologie erklärt, was Sie über Netzwerke wissen müssen
- Verwendung von ifconfig und route erklärt, wie Sie Ihr Netzwerk manuell einrichten.
Verwendung von DHCP
DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) ermöglicht es die gesamte Netzwerkkonfiguration (IP-Adresse, Netzwerkmaske, Broadcast-Adresse, Gateway, DNS-Server etc.) dynamisch von einem Server zu beziehen. Das funktioniert logischerweise nur, wenn Sie einen DHCP-Server in Ihrem LAN haben oder Ihr Provider einen solchen Dienst anbietet. Benutzen Sie dhcpcd:
root #
dhcpcd eth0
Einige Netzwerkadministratoren erfordern es, dass der Host- und Domainname, die vom DHCP-Server angeboten werdden, vom System genutzt werden. In diesem Fall verwenden Sie:
root #
dhcpcd -HD eth0
Wenn das funktioniert (versuchen Sie einen Internet-Server zu pingen, z.B. Googles 8.8.8.8 oder Cloudflares 1.1.1.1), dann sind Sie fertig mit der Konfiguration des Netzwerks und können mit dem Vorbereiten der Festplatte(n) fortfahren.
Vorbereitung für drahtlosen Zugriff
Die Unterstützung für das Kommando iw kann architekturspezifisch sein. Wenn das Kommando nicht verfügbar ist, schauen Sie ob das Paket net-wireless/iw für die gewählte Architektur verfügbar ist. Das Kommando iw wird erst dann zur Verfügung stehen, wenn das Paket net-wireless/iw installiert ist.
Wenn Sie eine WLan-Karte (802.11) benutzen, müssen Sie Einstellungen zur Nutzung der Karte einrichten, bevor es weiter gehen kann. Um sich die aktuellen Einstellungen der Karte anzuschauen, benutzen Sie iw. iw zeigt Ihnen möglicherweise etwas wie dies:
root #
iw dev wlp9s0 info
Interface wlp9s0 ifindex 3 wdev 0x1 addr 00:00:00:00:00:00 type managed wiphy 0 channel 11 (2462 MHz), width: 20 MHz (no HT), center1: 2462 MHz txpower 30.00 dBm
Um zu überprüfen, ob eine Verbindung besteht:
root #
iw dev wlp9s0 link
Not connected.
oder
root #
iw dev wlp9s0 link
Connected to 00:00:00:00:00:00 (on wlp9s0) SSID: GentooNode freq: 2462 RX: 3279 bytes (25 packets) TX: 1049 bytes (7 packets) signal: -23 dBm tx bitrate: 1.0 MBit/s
Einige drahtlose Netzwerkkarten benutzen einen Gerätenamen wie wlan0 oder ra0 anstelle von wlp9s0. Führen Sie ip link aus, um den korrekten Gerätenamen zu ermitteln.
Für die meisten Benutzer sind zum Herstellen einer Verbindung nur zwei Einstellungen notwendig: die ESSID (der Name des drahtlosen Netzes) und optional der WEP Key.
- Stellen Sie als erstes sicher, dass das Interface im Zustand "up" ist:
root #
ip link set dev wlp9s0 up
- Um eine Verbindung mit einem offenen Netzwerk mit Namen GentooNode herzustellen:
root #
iw dev wlp9s0 connect -w GentooNode
- Wenn das Netzwerk nicht offen, sondern mit WEP verschlüsselt ist, und Sie einen WEP-Schlüssel im hexadezimalen Format haben: schreiben Sie das Prefix
d:
vor den Schlüssel:
root #
iw dev wlp9s0 connect -w GentooNode key 0:d:1234123412341234abcd
- Wenn Sie einen WEP-Schlüssel im ASCII-Format haben:
root #
iw dev wlp9s0 connect -w GentooNode key 0:some-password
Falls Ihr drahtloses Netzwerk WPA oder WPA2 benutzt, werden Sie wpa_supplicant verwenden müssen. Für weitere Informationen zur Konfiguration drahtloser Netzwerke unter Gentoo Linux, lesen Sie bitte das Kapitel Drahtlose Netzwerkfunktionalität des Gentoo Handbuchs.
Sie können Ihre Einstellungen nun nochmal mit iw dev wlp9s0 link überprüfen. Wenn Sie Ihr WLAN nun eingerichtet haben, können Sie mit der Konfiguration der IP-Optionen wie im nächsten Abschnitt Verstehen der Netzwerk-Terminologie fortfahren oder net-setup benutzen, wie vorhin beschrieben.
Verstehen der Netzwerk-Terminologie
Wenn Sie Ihre IP-Adresse, Broadcast-Adresse, Netzmaske und DNS-Server kennen, dann können Sie diesen Teil beruhigt überspringen. Fahren Sie in diesem Fall mit Benutzen von ifconfig und route fort.
Wenn alles obige fehlschlägt, müssen Sie Ihr Netzwerk manuell einrichten. Dies ist überhaupt nicht schwierig. Jedoch müssen Sie mit einiger Netzwerkterminologie vertraut sein, denn Sie werden diese benötigen, um Ihr Netzwerk zu Ihrer Zufriedenheit konfigurieren zu können. Nachdem Sie dies gelesen haben, werden Sie wissen, was ein Gateway ist, wozu eine Netzmaske dient, wie eine Broadcast-Adresse aufgebaut ist und warum Sie Nameserver benötigen.
In einem Netzwerk werden die Computer über Ihre IP-Adresse (Internet Protocol Address) identifiziert. Diese Adresse ist eine Kombination aus vier Nummern zwischen 0 und 255. Jedenfalls nehmen wir das so wahr. In Wirklichkeit ist eine IP-Adresse eine 32-Bit-Folge (Nullen und Einsen). Hier ein Beispiel:
IP Address (numbers): 192.168.0.2 IP Address (bits): 11000000 10101000 00000000 00000010 -------- -------- -------- -------- 192 168 0 2
Der Nachfolger von IPv4, IPv6, verwendet 128 Bit (Nullen und Einsen). In diesem Abschnitt betrachten wir aber nur IPv4-Adressen.
Solch eine IP-Adresse ist einmalig für einen Host (Computer) in allen angrenzenden Netzwerken (d.h. jeder Host, den Sie erreichen können, muss eine einzigartige IP-Adresse besitzen). Um zwischen Hosts innerhalb eines Netzwerkes und außerhalb eines Netzwerkes unterscheiden zu können, ist die IP-Adresse in zwei Teile eingeteilt: Einen Network-Abschnitt und einen Host-Abschnitt.
Diese Unterteilung wird mittels der Netzmaske beschrieben. Die Netzmaske ist eine Reihe von Einsen, gefolgt von einer Reihe von Nullen. Der Teil der IP-Adresse der den Einsen entspricht, ist der Netzwerkteil. Die Netzmaske kann wie eine IP-Adresse aufgeschrieben werden.
IP address: 192 168 0 2 11000000 10101000 00000000 00000010 Netmask: 11111111 11111111 11111111 00000000 255 255 255 0 +--------------------------+--------+ Network Host
In anderen Worten ist 192.168.0.14 ein Host in unserem Teilnetz, während 192.168.1.2 dies nicht ist.
Die Broadcast-Adresse ist eine IP-Adresse, die den gleichen Netzwerkteil wie unser Netzwerk hat, allerdings nur Einsen im Hostteil hat. Alle Computer in dem Teilnetz hören auf diese IP-Adresse. Diese Adresse ist zum Broadcasting eines Paketes an alle Computer gedacht, d.h. ein Paket wird an alle Computer im Netzwerk gleichzeitig geschickt.
IP address: 192 168 0 2 11000000 10101000 00000000 00000010 Broadcast: 11000000 10101000 00000000 11111111 192 168 0 255 +--------------------------+--------+ Network Host
Um im Internet surfen zu können, müssen Sie wissen, welcher Host die Internetverbindung herstellt. Dieser Host wird Gateway genannt. Da dieser ein normaler Host ist, besitzt auch das Gateway eine normale IP-Adresse (z.B. 192.168.0.1).
Zuvor haben wir schon erwähnt, dass jeder Host eine eigene IP-Adresse besitzt. Um diesen Host aber mit einem Namen ansprechen zu können (anstatt einer IP-Adresse) benötigen Sie einen Dienst, der Namen (wie dev.gentoo.org) in IP-Adressen (wie 64.5.62.82) umwandelt. Dieser Dienst wird nameservice genannt. Um diesen Dienst nutzen zu können, müssen Sie die entsprechenden name server kennen. Diese werden in der Datei /etc/resolv.conf festgehalten.
In manchen Fällen trägt das Gateway ebenfalls die Rolle des Nameservers. Sonst müssen Sie den Nameserver des Providers angeben.
In der Zusammenfassung benötigen Sie also folgende Daten bevor Sie fortfahren:
Netzwerkbegriff | Beispiel |
---|---|
Ihre IP-Adresse | 192.168.0.2 |
Netzmaske | 255.255.255.0 |
Broadcast-Adresse | 192.168.0.255 |
Gateway | 192.168.0.1 |
Nameserver(s) | 195.130.130.5, 195.130.130.133 |
Verwendung von ifconfig und route
Mit Hilfe der Tools aus dem Paket sys-apps/net-tools kann das Netzwerk in folgenden drei Schritten manuell konfiguriert werden:
- Konfigurierern einer IP-Adresse mit der ifconfig Anweisung.
- Einrichten des Routings zum Gateway mit der route Anweisung.
- Definieren der Nameserver IP-Adressen in der Datei /etc/resolv.conf.
Um eine IP-Adresse zu konfigurieren, werden die IP-Adresse, die Broadcast-Adresse und die Netzmaske benötigt. Führen Sie den folgenden Befehl aus, wobei die Variable ${IP_ADDR} durch die IP-Adresse, ${BROADCAST} durch die Broadcast-Adresse und ${NETMASK} durch die Netzmaske ersetzt werden muss:
root #
ifconfig eth0 ${IP_ADDR} broadcast ${BROADCAST} netmask ${NETMASK} up
Richten Sie das Routing mit route ein und ersetzen Sie dabei ${GATEWAY} durch die IP-Adresse des Gateways:
root #
route add default gw ${GATEWAY}
Öffnen Sie nun die Datei /etc/resolv.conf mit einem Text-Editor:
root #
nano -w /etc/resolv.conf
Tragen Sie den (oder die) Nameserver ein, wobei Sie das folgende Template verwenden können. Dabei sollten Sie ${NAMESERVER1} und ${NAMESERVER2} durch die IP-Adressen Ihres/Ihrer Nameserver(s) ersetzen. Ein oder mehrere Nameserver können konfiguriert werden.
/etc/resolv.conf
Default resolv.conf templatenameserver ${NAMESERVER1} nameserver ${NAMESERVER2}
Testen Sie nun Ihre Internetverbindung. "Pingen" Sie dazu einen Internetserver (wie Googles 8.8.8.8 oder Cloudflares 1.1.1.1) an. Wenn die Verbindung steht, können Sie mit dem Vorbereiten der Festplatte(n) fortfahren.